60 Jahre Blutspenden in Neustadt

Neustadt - 94 Prozent der Deutschen halten Blutspenden für wichtig, 60 Prozent würden auch selbst Blut spenden. Doch nur 2,3 Prozent tun dies dann bundesweit auch tatsächlich. Lediglich auf dem flachen Land sieht die Bilanz besser aus. „Denn hier spenden rund 15 Prozent der Bevölkerung Blut“, weiß Michael Stelzner, stellvertretender Leiter der BRK-Bereitschaft.

 Dabei hat das Blutspenden in Neustadt eine lange Tradition. „Im Juni 1961 wurde der erste Blutspende-Termin durchgeführt“, blickt Stelzner zurück. Dabei konnten schon damals 120 Blutkonserven gewonnen werden. „1973 zog man in die Volksschule am Moos und in die nach Wildenheid“, ergänzt er. Nach Auflösung der beiden Schulküchen wechselte man erneut die Örtlichkeit. Blutspenden war nun in der Arche und ab 1994 im katholischen Pfarrzentrum am Moos möglich. „Mit Beginn der Corona-Pandemie mussten wir einige Änderungen im Ablauf zum Blutspenden vornehmen“, zeigt Stelzner auf. Alle Termine finden seitdem in der Frankenhalle statt. „Hier ist wesentlich mehr Platz, um die Hygienevorgaben einzuhalten, die gerade beim Blutspenden sehr hoch angesetzt sind“, begründet Stelzner den Umzug.

Zudem gab es einen regelrechten Generationswechsel bei den Helfern. „Vor Corona waren ausschließlich unsere Senioren, die nicht mehr aktiv an Einsätzen teilnehmen, zuständig. Dies unter der Leitung von Werner Schmidt und Ulrich Fugmann“, erläutert Stelzner. „Um die Senioren nicht der Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus auszusetzen, kümmerten sich bei den ersten Terminen in der Frankenhalle unsere jüngeren Teilnehmer um die Durchführung.“ Ihnen zur Seite stehen weitere Helfer der BRK-Bereitschaft, die Marienvereine Neustadt und Wildenheid und das Jugendrotkreuz. „Somit haben wir die Durchführung des Blutspendens in Neustadt für die nächsten Jahre gesichert“, ist Stelzner froh über den reibungslosen Übergang. Die Verantwortung obliege der BRK-Bereitschaftsleitung Neustadt mit Benjamin Curth an der Spitze. “Ebenfalls seit über einem Jahr haben die Spender die Möglichkeit, online einen Wunschtermin für die Spende zu reservieren. „Dies spart den Spendern lange Wartezeiten und das wird gerne angenommen. Es ist jedoch auch nach wie vor möglich, ohne Termin zum Spenden zu kommen“, zeigt Stelzner auf.

Eine kurzfristige Umstellung auf sechs Einzeltermine pro Jahr brachte nicht den gewünschten Erfolg, obwohl nach den neuesten Richtlinien männliche Spender sechsmal ihr wertvolles Lebenselixier abgeben dürfen. Deshalb habe man den Rhythmus wieder auf die vier bewährten Doppeltermine zurückgestellt. „Bei insgesamt 400 Spendeterminen wurden bislang über 90 000 Konserven gewonnen“, so Stelzner. „Besonders wollen wir das Engagement unserer beiden Marienvereine Neustadt und Wildenheid loben, die in all den Jahren hervorragende Versorgung sichergestellt haben“, dankt Stelzner den Frauen. „Leider war die Blutspendebereitschaft rückläufig, hat sich aber wieder stabilisiert auf einem Wert bei 1500 Konserven“, bilanziert Stelzner. „Wir erhalten vom BRK-Blutspendedienst für unser Engagement eine Aufwandsentschädigung, aus der die Miete für die Räumlichkeiten, der Auf- und Abbau, die Präsente, das Essen sowie die Werbung finanziert werden“, so Stelzner.